Artikel über den Ersten Tutzinger Orgelspaziergang

Süddeutsche Zeitung, September 2020

 

Pfeifen, Register und schräge Akkorde

siehe auch:

https://www.sueddeutsche.de/muenchen/starnberg/musiktour-durch-tutzing-pfeifen-register-und-schraege-akkorde-1.5035676

 

 

 

Konzertkritik Jubiläumskonzert des Kirchenchores St. Joseph

Süddeutsche Zeitung, November 2019

 

Berauschende Klangflut zum Geburtstag

Der Tutzinger Kirchenchor besteht seit 100 Jahren. Zum Jubiläum gibt er ein beeindruckendes Konzert - und wird von der Diözese Augsburg mit der Palestrina-Medaille des Cäcilienverbandes geehrt.

siehe auch:

https://www.st-joseph-tutzing.de/wp-content/uploads/2020/02/SZ_Kritik-Jubil.konzert-Kirchenchor.pdf

 

 

Konzertkritik Dillinger Orgelsommer

Augsburger Allgemeine, September 2019

 

Ein Hauch europäischer Spitzenklasse in Dillingen

Organistin Helene von Rechenberg lässt klassische Stücke in der Basilika neu aufblühen und begeistert die Zuhörer mit ihren Interpretationen.

 

Fördervereinsvorsitzender Paul Olbrich hatte bei der Begrüßung der rund 200 Besucher auf die Vita der Tutzinger Organistin Helene von Rechenberg hingewiesen, die sich inzwischen in der europäischen Spitzenklasse etabliert hat.

Das hochkarätige Programm bestätigte diese Einschätzung aufs Nachhaltigste. Den Zuhörern begegnete eine Künstlerin, die große Musikalität, außergewöhnliches technisches Können und ein ausgeprägtes Musikverständnis offenbarte...

Gernot Walter 

siehe auch:

https://www.augsburger-allgemeine.de/dillingen/Ein-Hauch-europaeischer-Spitzenklasse-in-Dillingen-id55348161.html

 

 

Auszeichnung mit dem Hausenstein-Kulturpreis

Süddeutsche Zeitung, Dezember 2018

 

Tutzing ehrt die Organistin Helene von Rechenberg mit dem Kulturpreis der Gemeinde und dem Eintrag ins Goldene Buch 

 

Das Dankeschön für ihre Auszeichnung schenkte Helene von Rechenberg den Tutzingern, noch bevor sie den Wilhelm-Hausenstein-Kulturpreis überhaupt in Händen hielt. Sie hatte vor dem Festakt am Dienstag zu einer kleinen Abendmusik in die Pfarrkirche St. Joseph eingeladen. Dort intonierte die Organistin an der berühmten Sandtner-Orgel drei Musikwerke aus drei Epochen, von Johann Sebastian Bach, Max Reger und Georgi Muschel. Mal feurig, mal zart perlten die Klänge in den Kirchenraum und hielten die gut 100 Zuhörer in Atem. Auch Musiklaien spürten, mit was für einem außerordentlichem Können und mit welcher Leidenschaft die zierliche Kirchenmusikerin diese gewaltige Orgel zum Leben erweckt. Beim Festakt im Sitzungssaal des Rathauses würdigte Bürgermeisterin Marlene Greinwald sie als "Musikerin von herausragender künstlerischer Qualität" und bezeichnete von Rechenberg als "Glücksfall für das Kulturleben der Gemeinde". Die gebürtige Münchnerin war 2009 als Organistin und Kirchenmusikerin an die Pfarrei St. Joseph berufen worden. Für diese Entscheidung zeigte sich die Bürgermeisterin als Vertreterin der politischen Gemeinde "sehr dankbar". Denn die Kirchenmusikerin spiele nicht nur oft - und dabei auch Originelles und Unkonventionelles -, sondern habe Tutzing durch völlig neue Formate bereichert wie den Tutzinger Orgelherbst, das Sommerkonzert zu Beginn der großen Ferien und ihr Konzert in der Tutzinger Kulturnacht. Hervorgehoben wurde ihre Zusammenarbeit mit anderen örtlichen Musikern, etwa im Rahmen der Brahmstage. Musikliebe bei der jüngeren Generation fördere sie durch ihre Arbeit mit dem Kinderchor von St. Joseph. Mit ihrer internationalen Konzerttätigkeit - unter anderem gab von Rechenberg Gastspiele in Wien und China - trage sie Tutzings Namen in die Welt, wie Greinwald betonte, und fördere das Renommée.

Klemens Schnorr, emeritierter Musikprofessor aus Freiburg, früher Orgellehrer und Förderer der Preisträgerin, hielt eine kurzweilige Laudatio. Er beschrieb, welches Aufsehen seine Studentin beim Orgelexamen bei der Prüfungskommission mit ihrem Spiel erregte und wie sie bei Wettbewerben in Dänemark und Nürnberg Preise abgeräumt hat. Schnorr nannte von Rechenberg "eine Musikerin der Champions League". Bedauerlich sei einzig, dass es die finanzielle Situation des Bistums Augsburg nicht erlaube, "auch beim Gehalt auf Champions-League-Niveau zu gehen".

Helene von Rechenberg zeigte sich in ihrer Dankesrede von der mit 2000 Euro dotierten Auszeichnung und der Ehre ganz überwältigt ... Der Preis bestärke sie sehr darin, mit ihrem Tun in Tutzing - "dem vielleicht schönsten Ort Bayerns" - weiter zu machen. Nach der Übergabe der Urkunde durfte sich von Rechenberg in das Goldene Buch Tutzings eintragen...

Manuela Warkocz

 

siehe auch:

https://www.sueddeutsche.de/muenchen/starnberg/auszeichnung-musikerin-der-champions-league-1.4241116

oder auch:

https://www.merkur.de/lokales/starnberg/tutzing-ort29607/helene-von-rechenberg-eine-musikerin-aus-derchampions-league-10818429.html

 

 

Artikel zur Verleihung des Tutzinger Hausenstein-Kulturpreises

Süddeutsche Zeitung, Dezember 2018

 

Die Orgelflüsterin

Tutzing zeichnet die Kirchenmusikerin Helene von Rechenberg mit dem Kulturpreis aus

 

Wenn sich eine Gemeinde dazu entschließt, ihre Kirchenmusikerin zu ehren, stehen die Verdienste der Organistin im Vordergrund ... Sie erhält am kommenden Dienstag den mit 2000 Euro dotierten Kulturpreis, der nach dem Kulturhistoriker und Schriftsteller Wilhelm Hausenstein benannt ist ... Als Kirchenmusikerin mit ist Rechenberg fast schon Mädchen für alles in der kleinen Gemeinde: Sie kümmert sich um die vier Tutzinger Orgeln in St. Joseph, St. Peter und Paul und auf der Ilkahöhe, vor allem natürlich um das 1985 gebaute, große Sandtner-Instrument in der Tutzinger Pfarrkirche. "Das ist meine Orgel, ich weiß, wie es ihr geht - sie ist nicht launisch, sondern unglaublich zuverlässig." Gerade im Winter muss sie etliche Orgelpfeifen stimmen. Keine angenehme Arbeit, weil die sogenannten Zungen, schwingende Plättchen, aus Zink und Blei gefertigt seien. Sie ist bei Gottesdiensten, Beerdigungen, Taufen und Hochzeiten für die Begleitung zuständig. Sie leitet einen 40-köpfigen Chor, den sie vor neun Jahren übernahm. Und sie stemmt Großprojekte wie die Aufführung des Brahms- und des Fauré-Requiems, des Weihnachtsoratoriums von Bach und der Marienvesper von Monteverdi mit Orchestern, die sie aus Laien und Profis zusammenstellt. Sie selbst gibt an die 15 Konzerte im Jahr, sechs bis sieben davon in Tutzing. Und einen großen Teil ihrer Zeit verwende sie auf die Arbeit mit Kinderchören. Für Juli 2019 ist ein Tabaluga-Musical mit den Nachwuchssängern geplant. Ob der Drachenerfinder und Deutschrocker Peter Maffay vielleicht selbst mitmacht, "darüber ist das letzte Wort noch nicht gesprochen", sagt Rechenberg. Nebenbei hat die junge Frau noch 2017 die Sommerakademie Pro-Barock erfunden, die sie sozusagen freiberuflich und gemeinsam mit Anjes Blanche Marc (Flöte) und Eva-Maria Röll (Geige) leitet. Etwa 20 begeisterte Amateurmusiker nahmen heuer an dem Kursus teil.

Als Dirigentin mag sie bei der romantischen Literatur getragene Tempi. Barockmusik müsse nicht rasend schnell sein, aber natürlich Esprit haben. Was Streicher und Bläser betrifft, gibt sie historischen Instrumenten oder deren Nachbauten den Vorzug. Die Darmsaiten machten den Hauptunterschied, sagt Rechenberg: Geigen und Celli klängen damit zwar leiser, aber auch silbriger und wärmer als moderne Instrumente. Bei Naturtrompeten sei der Ansatz entscheidend, es gibt weder Ventile noch Klappen. Was die Organistin, die Hunderte von Werken im Repertoire hat, darunter den fast kompletten Bach, besonders an ihrem Beruf schätzt? "Dass man gestalten kann", sagt die baldige Preisträgerin. " Und das Dirigieren macht mir Spaß".

Gerhard Summer

 

siehe auch:

https://www.sueddeutsche.de/muenchen/starnberg/kulturpreis-die-orgelfluesterin-1.4234252

 

 

Konzertkritik Chorkonzert zum Abschluss der Weihnachtszeit

Süddeutsche Zeitung, Januar 2013

 

Festlicher Barock

St. Joseph-Chor brilliert unter Leiterin Helene von Rechenberg Tutzing 

 

Es hätte eines der unzähligen Weihnachtskonzerte werden können. Zum Glück aber hatte die seit 2009 amtierende Kirchenmusikerin in Tutzing‚ Helene von Rechenberg, für das festliche Konzert den liturgischen Abschluss der Weihnachtszeit vorgezogen. Die Kirche St. Joseph war gut gefüllt, ein deutliches Zeichen dafür, dass die Konzertbesucher viel von diesem Konzept halten. Unter dem Titel "Te Deum – festlicher Barock" entwarf von Rechenberg - seit knapp einem Jahr auch Leiterin des Kirchenchores - mit großen Gesten am Pult ein beachtenswertes Programm, dass weniger auf große Wirkungen als auf zierliche Schönheit und Farbdifferenzierung setzte.Der 29-köpfige Kirchenchor konnte sich darin weit besser wiederfinden, ohne unschöne Kraftakte vollbringen zu müssen. Aber auch bei der Wahl der übrigen Protagonisten bewies von Rechenberg Fingerspitzengefühl. Das auf historischen Instrumenten musizierende Ensemble Les Fontaines de Versailles - am Orgelpositiv Ludwig Anton Pfell aus Andechs - zeigte sich wegen seiner Kunst der Gestaltung, vor allem aber aufgrund seiner klanglichen Farbigkeit als geradezu ideal, die Kostbarkeit barocker Kirchenmusik reich auszustatten, ohne zu protzen ... Nach der gelungenen Einführung des Tutzinger Orgelherbstes sind nun auch vom Tutzinger St. Joseph-Chor interessante kirchenmusikalische Impulse zu erwarten.

Reinhard Palmer

 

Konzertkritik Andechser Orgelsommer

Süddeutsche Zeitung, Oktober 2012

 

Strahlender Schlussakkord

Helene von Rechenberg beschließt den Orgelsommer Andechs

 

Der Sommer hat sich verabschiedet. Auch in Andechs - mit dem letzten Konzert des Orgelsommers, Und es war ein famoser Abschluss, denn Helene von Rechenberg pflegt die klare Linie und prägnante Klangbilder. Ihr interpretatorischer Duktus ist von straffer Phrasierung und transparenter Stimmführung, geprägt … 

Reinhard Palmer

 

 

Konzertkritik Vorstellungskonzert in Tutzing

Münchner Merkur, Februar 2010

 

Spannender als jeder „Tatort“

 

Tutzings Organistin Helene von Rechenberg brilliert bei ihrem ersten Solokonzert Tutzing - Erst seit einem halben Jahr ist sie im Amt und doch gilt sie in Tutzing schon als Geheimtipp. Helene von Rechenberg gehört bereits zur Spitze der jungen Organisten-Generation. Von ihrer außergewöhnlichen Begabung durfte sich das Tutzinger Publikum bei ihrem ersten Soloabend mit einem anspruchsvoll gestalteten Programm aus Werken französischer Meister ein Bild machen. Was

Helene von Rechenberg an der klangschönen Sandtner-Orgel präsentierte, war vom ersten Akkord denn auch eine kleine Sensation. Es gibt keine Anwärmphase zum

Auftakt. Bereits im Kopfsatz der 6. Orgelsymphonie g-Moll von Charles-Marie Widor taucht von Rechenberg mit energischer Wucht hinein in ein Meer von wogenden romantischen Klängen. … Auf einmal ist Orgelmusik am Sonntagabend spannender als jeder "Tatort". Die Aufmerksamkeit der Zuhörer an diesem Abend ist erstaunlich. Trotz Grippewelle kaum einmal ein Huster, die berühmte Stecknadel könnte man fallen hören...

... Bereits jetzt kann man auf weitere anspruchsvolle Orgelmusik beim geplanten "Tutzinger Orgelherbst" von Helene von Rechenberg gespannt sein.

Dorothee Fleege

 

 

Konzertkritik Freiburger Münsterorgelkonzert

Badische Zeitung Freiburg, Juli 2008

 

Und alles ward gut

 

Freiburg: Münsterorgelkonzert mit Helene von Rechenberg

Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten. Über Genuss ebenfalls. Wie dem auch sei: Max Reger, der wichtigste deutsche Orgelkomponist nach Bach, hatte selbstkritisch erkannt, dass es schwer sein würde, seinen der Orgel zugedachten Sonatenerstling, so wörtlich, "genießbar" zu machen. Es gehöre "schon ein sehr geistreicher Organist dazu", schrieb er im Januar 1900 an Josef Rheinberger, der damals in München der Marktführer in Sachen Orgelsonate war...

… Helene von Rechenberg hatte den Dreisätzer jetzt ans Ende ihres Gastspiels im Freiburger Münster gestellt. Rasch zeigte sich, dass die aus Regers einstiger Kampfmetropole München stammende Schnorr-Schülern dem vom Komponisten umrissenen Anforderungsprofil – siehe oben! – nachgerade ideal entspricht. Die Wiedergabe: klar (soweit die Partitur das zulässt), adäquate Farben vom Säuseln bis zur Opulenz, starker Ausdruck, Vertrautheit mit der Orgelästhetik der deutschen Spätromantik. Vor allem: junger, wilder Reger mit

Biss, mit Saft und Kraft. Und sehr genießbar. So muss es sein. Kompliment!

Einladende Festlichkeit bei Johann Sebastian Bach

Viel versprechend war schon das Vorprogramm. Wie unerschrocken sie zu Werke geht, unterstrich Helene von Rechenberg am Hauptspieltisch bereits mit Flor Peters'

Toccata, Fuge und Hymnus übers marianische "Ave maris stella", diesem in den 1930er Jahren entstandenen französisch (Motorik!) eingefärbten Werk des Belgiers, der manchem primär durch seine dreibändige Orgelschule ein Begriff ist. Man spürte: Diese temperamentvolle Interpretin will spielen, sich mitteilen – die Pause zwischen Peters und Reger war derart knapp bemessen, dass man selbige kaum wahrnahm.

Nicht von schlechten Eltern auch das Barockkapitel an der Schwalbennestorgel. Etwa der Blick auf die norddeutsche Orgelkunst eines Vincent Lübeck (g-Moll-Präludium)

mit dem zupackend realisierten Stylus phantasticus. Oder der Ausflug zum frühen, für uns immer noch ein wenig exotischen iberischen Orgelschaffen mit einem "Tiento" von Francisco Correa de Arauxo, wo Ruhe und Bewegung unter einen Hut zu bringen sind. Einladende Festlichkeit indes dort, wo wir uns

daheim fühlen: bei Bachs F-Dur-Opus BWV 540. Frisch angegangen, apart in der Registrierung und mit Manualwechsel die Toccata. Ganz in einheitlichem Organo-pleno-Festglanz dagegen die spannungsgeladen präsentierte Doppelfuge.

Und alles ward gut.

Johannes Adam

 

 

Rezension Papst-Benedikt-Orgel, erschienen bei Spektral

 Süddeutsche Zeitung, Januar 2008

 

Musikalisch, sinnlich, päpstlich

 

… Denn wie man aus solch einer gigantischen Pfeifenklangmaschinerie einen wie natürlich fließenden Tonstrom hervorbringt, das verlangt großes handwerkliches Können und einen aufrichtigen musikalischen Geist.

Auf der vorliegenden CD, eingespielt auf der Regensburger Papst-Benedikt-Orgel, beweist diesen die Münchner Organistin und Schnorr-Schülerin Helene von Rechenberg mit Werken von Buxtehude, dem hierzulande leider unbekannten, großartigen Nicolas de Grigny, Josef Gabriel Rheinberger und Frank Martin.

… Die eigentliche Entdeckung ist Grigny, der 13 Jahre älter als Bach war und von diesem hoch geschätzt wurde. Er formuliert eine sehr französische Barockästhetik, die über die vollendete Form hinaus eine ansprechende Oberfläche, ein sinnliches Kommunikationsfeld schafft. Helene von Rechenberg jedenfalls kreiert ein solches, und zwar ganz spielerisch und umsichtig, sodass man großes Können dahinter vermuten darf und naturgewachsene Musikalität ...

Helmut Maure